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To: UPDATE 23. Juni 2016: Kampagne #DivestBerlin war erfolgreich!

Fossil Free Berlin - Offener Brief

Wir haben gute Chancen, Berlin zur Divestment-Hauptstadt zu machen, aber uns bleiben nur 100 Tage: Am 23. Juni 2016 tagt das Parlament zum letzten Mal vor den Wahlen im September. Deine Unterstützung ist also jetzt nötiger denn je!

ETAPPENSIEGE GEBEN HOFFNUNG
Unsere Forderungen wirken: Auch Politiker und Experten der Enquete-Kommission „Neue Energie für Berlin“ rufen seit November 2015 zu Divestment auf. Das Parlament lässt deshalb seit Januar 2016 zwei Fachausschüsse prüfen, wie schnell Berlin seine Aktienfondsanteile im Wert von rund 10 Mio. Euro Kohle-, Öl- und Gaskonzerne verkaufen kann. Jetzt aber stockt der Prozess…

SIE WOLLEN DIVESTMENT AUSSITZEN; DAS KÖNNEN WIR NICHT ZULASSEN
Politische Taktierer in den Ausschüssen behaupten, sie seien überlastet – und wollen Divestment aussitzen. Nicht mit uns! Wir erhöhen den Druck und lernen von internationalen Erfolgen: Schon 500 Großinvestoren sagen Ja zu Divestment, davon vier in Deutschland. Ausgestiegen ist der Versicherungskonzern Allianz, die evangelische Landeskirche Hessen-Nassau, die Stadt Münster und das Presseversorgungswerk mit seinen 120.000 Versicherten aus der Medienwelt. Das kann Berlin auch!

DEINE UNTERSTÜTZUNG ZÄHLT
Falls Du noch nicht unterschrieben hast – tu’s bitte jetzt. Falls Du letztes Jahr unterschrieben hast – deine Stimme ist registriert, informier bitte Freunde und Verbündete. Herzlichen Dank!

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Sehr geehrter Bürgermeister Herr Müller, sehr geehrter Senator für Finanzen Herr Kollatz-Ahnen, sehr geehrte Abgeordnete und Mitglieder des Senats,
die Stadt Berlin will einen ambitionierten Klimaschutz betreiben und bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Im Gegensatz dazu steht, dass die Hauptstadt zeitgleich durch ihre Geldanlagen in fossile Brennstoffunternehmen investiert. Berlin sollte Klimaschutz ganzheitlich und konsequent ausführen. Dazu gehört, dass bestehende Investitionen in Unternehmen, die fossile Energieträger fördern, verarbeiten und vertreiben, beendet werden und solche Investitionen auch zukünftig ausgeschlossen werden .

Die Beweislage zur globalen Erwärmung ist überwältigend und wird von der Stadt Berlin anerkannt. Klimarisiken, die sich jenseits der 2°C Leitplanke häufen dürften, werden auch Deutschland betreffen. Der Berliner Senat stellte bereits 2009 fest: „In den zurückliegenden Jahren führte der globale Klimawandel auch in Berlin zu wachsenden Belastungen für verschiedene Bereiche der städtischen Infrastruktur.”

Die internationale Staatengemeinschaft einigte sich auf das Ziel, die Erderwärmung aufgrund dieser Risiken auf 2°C zu begrenzen. Daraus ergibt sich ein Maximalbudget für CO2-Emissionen, das beim Verbrennen aller förderbaren Reserven fossiler Energieträger um ein Vielfaches überschritten würde. Um die 2°C Leitplanke zu beachten, müssen etwa 80% der bekannten Kohle-, Öl- und Gasreserven im Boden bleiben.

Berlin will zum Jahr 2050 klimaneutral werden und hat erste Schritte für eine nachhaltige Wirtschaft eingeleitet. Doch die Maßnahmen sind lückenhaft und widersprüchlich: so investiert Berlin derzeit rund 10 Millionen Euro in Aktien klimaschädlicher Unternehmen wie RWE, BASF und Total. Wir fordern die Stadt auf, diese Investitionen umgehend zu desinvestieren.

Hinzu kommt das ökonomische Risiko. Studien, beispielsweise von Bloomberg und der London School of Economics, weisen auf das Risiko einer Finanzblase hin, welche zu platzen droht: die Kohlenstoffblase (engl.: Carbon Bubble). Die Aktienwerte fossiler Brennstoffunternehmen und die Weltmarktpreise fossiler Energieträger richten sich stark nach den vorhandenen Reserven und der Annahme, diese auch nutzen zu können. Werden regulative Mechanismen für die Einhaltung des 2°C-Ziels ergriffen und folglich die Verbrennung fossiler Energieträger beschränkt, verlieren die Unternehmen massiv an Wert. Die Aktien werden zu sogenannten „stranded assets“ (verlorene Vermögenswerte). Eine Studie der britischen Bank HSBC zeigt, dass der Wertverlust von Unternehmen und Investitionen im fossilen Sektor 40-60% ausmachen könnte.

Schon heute sind die Lebensgrundlagen vieler Menschen durch die Folgen des Klimawandels bedroht. Auch deswegen ist es Zeit zu handeln - das haben bereits Städte wie Seattle, San Francisco und Oxford erkannt und sich deswegen zu Divestment entschlossen.

Aufgrund der ökonomischen Risiken und den desaströsen Folgen für das Erdsystem fordern wir die Entscheidungsträger*innen in Berlin respektvoll auf, Anlagen aus fossilen Brennstoffunternehmen innerhalb der nächsten fünf Jahre abzuziehen und diese Investitionen in Zukunft durch Anlagerichtlinien auszuschließen. Investieren Sie stattdessen in eine nachhaltige Zukunft.

Mit freundlichen Grüßen
Fossil Free Berlin mit Michalina Golinczak, Molina Gosch, Marlene Alber, Mathias v. Gemmingen, Charlene Wolf, Dr. Philip Bedall für die gesamte Gruppe

Why is this important?

Im Rahmen des Global Divestment Day und als Auftakt der städtischen Divestmentkampagne Berlin wurde der offene Brief von Klimawissenschaftlern, Politikern, Ärzten, Soziologen, Künstlern und Bürgern unterzeichnet. Alle Unterzeichner*innen und den gesamten Brief findest du hier: http://gofossilfree.org/de/divest-berlin-stadtkampagne/
Berlin, Deutschland

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