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To: Frau Henriette Reker, Oberbürgermeisterin der Stadt Köln; Herrn Martin Börschel, Vorsitzender des Finanzausschusses der Stadt Köln; Herrn Dr. Dieter Steinkamp, Vorstandsvorsitzender der GEW Köln AG
Köln: Raus aus RWE!
Mit dieser Petition fordern wir von der Regierung Kölns:
1) Einen zeitnahen Verkauf der ca. 1,5 Millionen RWE-Aktien, die sich aktuell noch im Besitz der städtischen GEW Köln AG befinden.
2) Den Verkauf aller Wertpapiere der fossilen Industrie, die der Pensionsfond der Stadt Köln in seinem Portfolio hat.
3) Soziale und ökologische Kriterien für die kommunalen Investitionen der Stadt Köln nach dem Vorbild der Stadt Münster.
1) Einen zeitnahen Verkauf der ca. 1,5 Millionen RWE-Aktien, die sich aktuell noch im Besitz der städtischen GEW Köln AG befinden.
2) Den Verkauf aller Wertpapiere der fossilen Industrie, die der Pensionsfond der Stadt Köln in seinem Portfolio hat.
3) Soziale und ökologische Kriterien für die kommunalen Investitionen der Stadt Köln nach dem Vorbild der Stadt Münster.
Why is this important?
zu 1) RWE-Aktien
Umwelt und Gesundheit:
Die RWE AG hält weiterhin an klimaschädlichen Kohlekraftwerken fest und plant sogar den Bau eines neuen Kohlekraftwerke vor den Toren Kölns! [1]
Das rheinische Braunkohlerevier ist der größte CO2-Emittent in Europa [2]. Insgesamt stößt RWE 150,8 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr aus. [3]
Die Emissionen der Kohleverstromung durch RWE verursachen Gesundheits- und Klimafolgekosten in Höhe von 13,3 Milliarden €/Jahr laut Zahlen des Umweltbundesamtes. [4]
Die Kohlekraftwerke von RWE stoßen große Mengen an Schadstoffen wie Feinstaub, Schwermetalle und Quecksilber aus. Laut einer Greenpeace-Studie ist RWE damit statistisch verantwortlich für 10.266 verlorene Lebensjahre bzw. 959 vorzeitige Todesfälle pro Jahr. [5]
Auch heute noch werden Menschen zwangsumgesiedelt und Dörfer, Wälder sowie Landschaften werden zerstört, weil sie den Braunkohletagebauen von RWE weichen müssen.
Finanzen:
An den RWE-Aktien festzuhalten ist ökonomisch nicht sinnvoll.
Der Wert der Aktie ist seit 2008 um 90% (!) gefallen. Dies bedeutet für die Kommunen in NRW einen Verlust in Milliardenhöhe. [6]
Die RWE AG schüttet in diesem Jahr erstmalig keine Dividende aus, wodurch Löcher in die Haushalte der Kommunen gerissen werden, in denen die Dividende fest eingeplant war. [7]
Die RWE AG ist mit 25 Milliarden Euro hoch verschuldet. Dadurch besteht ein erhebliches Insolvenzrisiko. Im Falle einer Insovenz würde die Stadt Köln weitere 16,5 Millionen Euro verlieren (ca. 1,5 Mio. RWE-Aktien, aktueller Kurs der RWE-Aktie ca. 11€ - Stand: 8.3.2016). [8]
In den letzten 15 Jahren hat sich die Bewertung der RWE-Aktie durch die Rating-Agenturen Standard & Poor's und Moddy's nicht verbessert, sondern nur verschlechtert. Aktuell werden die RWE-Aktie bei Moody's auf Ba1 eingestuft: „Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen.“ [9]
Um die Energiewende zu verwirklichen und dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, fordert der Weltklimarat (IPCC) Investitionen aus der fossilen Industrie abzuziehen und in Erneuerbare Energien zu investieren. [10]
Zu 2) Pensionsfond
An den Wertpapieren der fossilen Industrie im Pensionsfond der Stadt Köln festzuhalten ist ökonomisch nicht sinnvoll.
Die fossile Industrie wird mittelfristig in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil 80% der fossilen Energiereserven (Kohle, Öl, Gas) im Boden bleiben müssen, um das 2-Grad-Ziel von Paris zu erreichen. [11] Damit wird ihre Existenzgrundlage in absehbarer Zeit wegfallen.
Die Kohle-, Öl- und Gas-Unternehmen haben jedoch 100% der fossilen Energiereserven als Vermögenswerte in ihren Bilanzen verbucht und diese somit künstlich aufgebläht. Diese sogenannte 'Kohlenstoffblase' (Carbon Bubble) droht zu platzen und kann, wie verschiedene Finanzanalysen zeigen, zu einem Kollaps des Finanzsystems führen. [12] Es macht daher keinen Sinn, in dem langfristig angelegten Pensionsfond der Stadt Köln derart risikoreiche Wertpapiere zu halten.
Diese Petition wird unterstützt von:
Greenpeace Köln, Fossil Free Köln
Quellen:
[1] Brief von Herrn Hartung (RWE) an Greenpeace, 09.03.2016
[2] Emissionsregister des Umweltbundesamtes http://www.thru.de
[3] RWE Geschäftsbericht 2015, S. 46,
http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/de/2974770/data/2974864/8/rwe/investor-relations/RWE-Geschaeftsbericht-2015.pdf
[4] Strommengen aus RWE Geschäftsbericht 2015, Seite 45:
http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/de/2974770/data/2974864/8/rwe/investor-relations/RWE-Geschaeftsbericht-2015.pdf
Kosten aus Greenpeace Studie "Was Strom wirklich kostet" Seite 23 und 25.
--> Eigene Berechnung:
Braunkohlestrom: 77,8 TWh x 11,5 ct/kWh = 8,95 Milliarden €.
Steinkohlestrom: 46,5 TWh x 9,5 ct/kWh = 4,42 Millarden €.
externe Kosten durch die Kohleverstromung: 8,95 Mrd. € + 4,42 Mrd. € = 13,4 Milliarden €
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/publikationen/Studien/Greenpeace_Energy_Was_Strom_wirklich_kostet_Langfassung2015.pdf
[5] Studie Greenpeace „Tod aus dem Schlot“, Seite 13
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/greenpeace-studie-tod-aus-dem-schlot-s01652.pdf
[6] RWE-Aktienkurs
http://www.finanzen.net/aktien/rwe-Aktie
[7] Artikel zur RWE-Dividende in „Die Welt“
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article152345205/Warum-der-RWE-Schock-Millionen-Menschen-trifft.html
[8] RWE-Aktienkurs
http://www.finanzen.net/aktien/rwe-Aktie
[9] Artikel in der Süddeutschen Zeit vom 13.04.2014
http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-den-klimawandel-klimarat-fordert-neues-wirtschaftssystem-1.1936571
[10] Rating der RWE-Aktie von August und Oktober 2015, http://www.rwe.com/web/cms/de/1775774/rwe/investor-relations/anleihen/kreditrating/
[11] Studie des Weltklimarates (IPCC)
http://www.ipcc.ch/report/ar5/wg3/
[12] Artikel zum Finanzrisiko Kohlenstoffblase in der „Zeit“ und "Die Welt":
http://www.zeit.de/2014/08/carbon-bubble-rohstoff-blase
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article142272549/Wie-die-Energiewende-globale-Geldfluesse-umleitet.html
Umwelt und Gesundheit:
Die RWE AG hält weiterhin an klimaschädlichen Kohlekraftwerken fest und plant sogar den Bau eines neuen Kohlekraftwerke vor den Toren Kölns! [1]
Das rheinische Braunkohlerevier ist der größte CO2-Emittent in Europa [2]. Insgesamt stößt RWE 150,8 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr aus. [3]
Die Emissionen der Kohleverstromung durch RWE verursachen Gesundheits- und Klimafolgekosten in Höhe von 13,3 Milliarden €/Jahr laut Zahlen des Umweltbundesamtes. [4]
Die Kohlekraftwerke von RWE stoßen große Mengen an Schadstoffen wie Feinstaub, Schwermetalle und Quecksilber aus. Laut einer Greenpeace-Studie ist RWE damit statistisch verantwortlich für 10.266 verlorene Lebensjahre bzw. 959 vorzeitige Todesfälle pro Jahr. [5]
Auch heute noch werden Menschen zwangsumgesiedelt und Dörfer, Wälder sowie Landschaften werden zerstört, weil sie den Braunkohletagebauen von RWE weichen müssen.
Finanzen:
An den RWE-Aktien festzuhalten ist ökonomisch nicht sinnvoll.
Der Wert der Aktie ist seit 2008 um 90% (!) gefallen. Dies bedeutet für die Kommunen in NRW einen Verlust in Milliardenhöhe. [6]
Die RWE AG schüttet in diesem Jahr erstmalig keine Dividende aus, wodurch Löcher in die Haushalte der Kommunen gerissen werden, in denen die Dividende fest eingeplant war. [7]
Die RWE AG ist mit 25 Milliarden Euro hoch verschuldet. Dadurch besteht ein erhebliches Insolvenzrisiko. Im Falle einer Insovenz würde die Stadt Köln weitere 16,5 Millionen Euro verlieren (ca. 1,5 Mio. RWE-Aktien, aktueller Kurs der RWE-Aktie ca. 11€ - Stand: 8.3.2016). [8]
In den letzten 15 Jahren hat sich die Bewertung der RWE-Aktie durch die Rating-Agenturen Standard & Poor's und Moddy's nicht verbessert, sondern nur verschlechtert. Aktuell werden die RWE-Aktie bei Moody's auf Ba1 eingestuft: „Spekulative Anlage. Bei Verschlechterung der Lage ist mit Ausfällen zu rechnen.“ [9]
Um die Energiewende zu verwirklichen und dem Klimawandel Einhalt zu gebieten, fordert der Weltklimarat (IPCC) Investitionen aus der fossilen Industrie abzuziehen und in Erneuerbare Energien zu investieren. [10]
Zu 2) Pensionsfond
An den Wertpapieren der fossilen Industrie im Pensionsfond der Stadt Köln festzuhalten ist ökonomisch nicht sinnvoll.
Die fossile Industrie wird mittelfristig in finanzielle Schwierigkeiten geraten, weil 80% der fossilen Energiereserven (Kohle, Öl, Gas) im Boden bleiben müssen, um das 2-Grad-Ziel von Paris zu erreichen. [11] Damit wird ihre Existenzgrundlage in absehbarer Zeit wegfallen.
Die Kohle-, Öl- und Gas-Unternehmen haben jedoch 100% der fossilen Energiereserven als Vermögenswerte in ihren Bilanzen verbucht und diese somit künstlich aufgebläht. Diese sogenannte 'Kohlenstoffblase' (Carbon Bubble) droht zu platzen und kann, wie verschiedene Finanzanalysen zeigen, zu einem Kollaps des Finanzsystems führen. [12] Es macht daher keinen Sinn, in dem langfristig angelegten Pensionsfond der Stadt Köln derart risikoreiche Wertpapiere zu halten.
Diese Petition wird unterstützt von:
Greenpeace Köln, Fossil Free Köln
Quellen:
[1] Brief von Herrn Hartung (RWE) an Greenpeace, 09.03.2016
[2] Emissionsregister des Umweltbundesamtes http://www.thru.de
[3] RWE Geschäftsbericht 2015, S. 46,
http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/de/2974770/data/2974864/8/rwe/investor-relations/RWE-Geschaeftsbericht-2015.pdf
[4] Strommengen aus RWE Geschäftsbericht 2015, Seite 45:
http://www.rwe.com/web/cms/mediablob/de/2974770/data/2974864/8/rwe/investor-relations/RWE-Geschaeftsbericht-2015.pdf
Kosten aus Greenpeace Studie "Was Strom wirklich kostet" Seite 23 und 25.
--> Eigene Berechnung:
Braunkohlestrom: 77,8 TWh x 11,5 ct/kWh = 8,95 Milliarden €.
Steinkohlestrom: 46,5 TWh x 9,5 ct/kWh = 4,42 Millarden €.
externe Kosten durch die Kohleverstromung: 8,95 Mrd. € + 4,42 Mrd. € = 13,4 Milliarden €
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/docs/publikationen/Studien/Greenpeace_Energy_Was_Strom_wirklich_kostet_Langfassung2015.pdf
[5] Studie Greenpeace „Tod aus dem Schlot“, Seite 13
https://www.greenpeace.de/sites/www.greenpeace.de/files/publications/greenpeace-studie-tod-aus-dem-schlot-s01652.pdf
[6] RWE-Aktienkurs
http://www.finanzen.net/aktien/rwe-Aktie
[7] Artikel zur RWE-Dividende in „Die Welt“
http://www.welt.de/wirtschaft/energie/article152345205/Warum-der-RWE-Schock-Millionen-Menschen-trifft.html
[8] RWE-Aktienkurs
http://www.finanzen.net/aktien/rwe-Aktie
[9] Artikel in der Süddeutschen Zeit vom 13.04.2014
http://www.sueddeutsche.de/wissen/kampf-gegen-den-klimawandel-klimarat-fordert-neues-wirtschaftssystem-1.1936571
[10] Rating der RWE-Aktie von August und Oktober 2015, http://www.rwe.com/web/cms/de/1775774/rwe/investor-relations/anleihen/kreditrating/
[11] Studie des Weltklimarates (IPCC)
http://www.ipcc.ch/report/ar5/wg3/
[12] Artikel zum Finanzrisiko Kohlenstoffblase in der „Zeit“ und "Die Welt":
http://www.zeit.de/2014/08/carbon-bubble-rohstoff-blase
http://www.welt.de/finanzen/geldanlage/article142272549/Wie-die-Energiewende-globale-Geldfluesse-umleitet.html